Die Geschichte(n) der psychedelischen Forschung schreiben: Die Wirtschaftswoche über den deutschen LSD-Forscher Hanscarl Leuner

Henrik Jungaberle

Hanscarl Leuner

Die deutsche Journalistin Marlene Halser über den LSD-Forscher Hanscarl Leuner

„Psychedelische Pilze sind an der Börse gefragt – dieser Mann ebnete ihnen den Weg” (Wirtschaftswoche)

Fast 30 Jahre lang hat Hanscarl Leuner an der Universitätsklinik in Göttingen Menschen mit LSD und Psilocybin therapiert. Substanzen, in die gerade hoch bewertete Start-ups investieren – während der deutsche Forscher ins gesellschaftliche Abseits gedrängt wurde.”

Aus Halser’s Artikel:

“Unklare moralische Maßstäbe”
Henrik Jungaberle, der mit der Mind Foundation heute in Berlin eine Organisation betreibt, die sich für die legale wissenschaftliche Erforschung psychedelischer Substanzen einsetzt, war 1996 als Student beim ECBS-Kongress dabei. Er sagt, er habe den Verein damals in seiner Haltung zu Untergrundtherapien als Gruppe mit „unklaren moralischen Maßstäben“ wahrgenommen. Besonders polarisiert habe Samuel Widmer.
Um den 2017 verstorbenen Schweizer Psychotherapeuten entstand die sogenannte Kirschblütengemeinschaft: Widmer soll ohne Genehmigung Meskalin und MDMA in Gruppensitzungen verabreicht haben. Jungaberle
sagt, innerhalb der Untergrundszene habe sich damals „ein System gegenseitiger Abhängigkeiten“ herausgebildet, in dem „man sich gegenüber Kollegen nicht kritisch äußern konnte, weil man sonst selbst Gefahr gelaufen wäre aufzufliegen“. Das allein spreche für legale Forschung statt für ein Verbot. Tatsächlich stehen die Chancen dafür gerade so gut wie zuletzt in den Sechzigerjahren. Jungaberles Mind Foundation ist an einer der beiden Psilocybin-Studien beteiligt, denen die Arzneimittelaufsicht kürzlich eine Forschungsgenehmigung erteilt hat.

24. Juni 2021

Die deutsche Journalistin Marlene Halser portraitiert den LSD-Forscher und Kliniker Hanscarl Leuner
in Die Wirtschaftswoche. Mit einigen Kommentaren von Henrik zu weißen Flecken in seinem Erbe und Fragen an diejenigen, die sich auf sein Erbe beziehen.

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